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Hallyu – Der Trend aus Südkorea

Ein Beitrag von Emily Schönfuß (8b), Redakteurin der Schulzeitung.

Ich frage mich schon lange, warum koreanische Wörterbücher in den Buchhandlungen oft schon vergriffen oder ausverkauft sind. Vielleicht ist die Hallyu-Welle die Erklärung.

Hallyu heißt so viel wie koreanische Welle und bezeichnet die Popularität und den großen Erfolg kultureller Produkte aus Korea. Diese umfassen vor allem die Bereiche Pop-Musik und Fernsehen, aber auch die Lebensbereiche Essen, Mode und Kosmetik.

Es gibt zwei Hallyu-Wellen. Die erste startete bereits in den 1990er Jahren, endete relativ bald daraufhin aber wieder durch wirtschaftliche Krisen und Veränderungen in Asien. Da die erste Hallyu-Welle, trotz ihres Endes, eine gute Basis für eine weitere Hallyu-Welle geschaffen hatte, war es für viele kein Wunder, dass diese schon 2008 erneut begann und noch immer unterwegs ist. Zu Beginn waren die Hallyu-Produkte nur in Asien erfolgreich, dann kämpften sie sich nach Amerika vor und sind nun auch bei uns in Europa beliebt und dementsprechend erfolgreich.

K-Dramen, K-Pop und Filme sind wohl die beliebtesten Hallyu-Produkte.

K-Dramen:

K-Dramen sind koreanische Serien. Sie liegen beispielsweise auf Amazon, YouTube und Netflix. Netflix hat sogar einige koreanische Netflix-Originals, das sind Filme oder Serien, die von Netflix selbst produziert werden. Außerdem hat sich Netflix zum Ziel gesetzt, lokale Produktionsfirmen zu unterstützen und ihnen ein globales Publikum zu verschaffen, deshalb haben sie mittlerweile auch über 100 koreanische Serien und Filme zur Verfügung gestellt. Alleine in den USA gibt es rund 18 Millionen aktive K-Drama-Zuschauer*innen, was im Vergleich zu japanischen und chinesischen Fans noch wenig ist. Laut Umfragen sind K-Dramen beliebt, weil man in eine nicht-westliche, fremde Kultur mit vielen romantischen Serien, ohne Bettszenen, Gewalt oder sonstigen nicht-jugendfreien Szenen eintaucht. Außerdem haben K-Dramen meist nur eine Staffel á 16 bis 20 Folgen. Vielen Menschen gefällt das, da man so nie der einzelnen Charakteren überdrüssig wird. Zudem lernt man einzelne Fetzen der koreanischen Sprache oder kann sie beim Fernsehen verbessern, wenn man sie bereits lernt.

 K-Pop:

K-Pop bezeichnet die koreanische Pop-Musik und besteht aus einer Mischung aus Hip-Hop, Elektropop, R’n’B, Pop, Rock und Rap. All diese Musikstile werden vermischt und verlaufen beim K-Pop ineinander. In Korea wird K-Pop auch Gayo genannt. Ihre Sänger werden Idols genannt. Im Vergleich zu vielen westlichen Boy- und Girl-Groups ist beim K-Pop das Tanzen noch wichtiger und steht meist sogar im Vordergrund. K-Pop Idols werden etwa ab ihrem zehnten Lebensjahr täglich im Tanzen, Singen und in öffentlichem Benehmen unterrichtet. Sind sie alt genug, werden die besten, häufig auch attraktivsten Künstler ausgesucht und es werden Idol-Bands geformt. Manche Künstler schlagen auch eine Solo-Karriere ein. Die Idol-Band BTS ist momentan der erfolgreichste Hallyu-Act seit Psy mit dem Lied „Gangnam Style“ (2012).

Filme:

Südkorea hat nach der Anzahl der Zuschauer den fünftgrößten Kinomarkt der Welt. Auch im Ausland haben sie viele Fans. Zu Beginn war der Erfolg der koreanischen Filme ein Nebeneffekt der Popularität von K-Pop und K-Dramen, doch mittlerweile haben die Filme viele Fans, unter anderem auch welche, die K-Pop und K-Dramen nicht so mögen. Vor allem sind die Horrorfilme sehr begehrt. Der koreanische Kinofilm „Parasite“ gewann als erster Film mit einer nicht-englischsprachigen Produktion den Oscar für den besten Film (2020). Er erhielt noch weitere drei Oscarauszeichnungen für die beste Regie, für das beste Originaldrehbuch und die für den besten fremdsprachigen Film.

Genutzte Quellen (letzter Zugriff jeweils am 21.01.2021):
https://german.korea.net/AboutKorea/Culture-and-the-Arts/Hallyu
https://blog.supertext.ch/2020/04/alles-k-so-wurde-die-koreanische-kultur-populaer/
https://kpopwiki.fandom.com/de/wiki/Die_Entstehung_des_Kpop