Ein Beitrag von Carlo Dupont (Q1).
Der Text enstand anlässlich des Besuchs des Leistungskurses Geschichte auf der Q-Berlin (Die Berlin Konferenz für Freiheit und Verantwortung) am 07.11.2019.
Die Idee des universellen Grundeinkommens beschrieb die diesjährige Q-Gastrednerin Heather Brown als ihren Lösungsvorschlag für die auf uns zukommenden Probleme der sogenannten „new work“. Der Begriff „new work“, eines der drei Themen der diesjährigen Q-Messe, versucht zu beschreiben, wie man mit den Herausforderungen des sich immer verändernden Arbeitsmarktes umgehen sollte.
Ihre Idee des universellen Grundeinkommens beschrieb Heather Brown als unbedingt nötigen Schritt, da der momentane Arbeitsmarkt nur für Teile der Bevölkerung funktioniere. Dieses universelle Grundeinkommen würde einen bestimmten Betrag für jede*n Bürger*in bereitstellen, unabhängig davon, ob diese*r arbeitet oder nicht.
Hier nannte sie als Beispiel viele Geringverdiener*innen und Arbeitslose, die auf ein sehr ähnliches Budget im Monat kommen, obwohl die einen arbeiten und die anderen nicht. Dabei zog sie einen Zusammenhang zur Menge der Arbeitslosen und stellte die Frage, ob man es Menschen zum Vorwurf machen könne, unter diesen Voraussetzungen nicht die Motivation aufzubringen, arbeiten zu gehen.
Außerdem beschrieb Frau Brown ein grundsätzliches Problem unserer Gesellschaft: Bestimmte Jobs werden als wichtiger angesehen als andere. Sie selbst sieht sich als Künstlerin von dieser Ungleichheit betroffen.
Auch in Hinblick auf dieses Problem sieht Heather Brown Verbesserungspotential durch das bedingungslose Grundeinkommen, da dieses jedem Menschen den gleichen Betrag zur Verfügung stellen würde und so als Zeichen gleicher Wertschätzung für alle Menschen, unabhängig davon, welchen Job sie ausüben, gewertet werden könne.
Wobei es als fragwürdig bezeichnet werden kann, dass Menschen in Jobs mit sehr hohem Gehalt wie z.B. im Finanzsektor, die gleiche finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten wie Menschen, die als Gering- oder Nichtverdiener gelten.
Auch Heather Brown sieht Probleme in der Umsetzung dieses Projekt, sobald es konkret wird. Sie sieht diese vor allem im finanziellen Bereich, konkret bei den großen Ausgaben, die ein solches Grundeinkommen für viele Staaten mit sich bringen würde. Dabei betont sie jedoch auch, dass für finanziell starke Länder diese Ausgaben theoretisch möglich seien.
Doch das bedingungslosen Grundeinkommen wurde bisher noch nirgends konsequent umgesetzt und bleibt bisher noch eine Idee, die jedoch immer mehr in Erwägung gezogen wird. Dies zeigt sich in mehreren Pilotprojekten, welche derzeit überall auf der Welt durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden neue Informationen liefern.