Eine Rezension von Mira Kankoun und Viktoria Rattay (Kl. 7c, Fr. Schubert).
Ihr habt sicher schon einmal ein Graffiti entdeckt. Aber was passiert, wenn ihr ein Graffiti mit beleidigendem Inhalt an eurer eigenen Schule vorfindet? Vor dieser Situation befinden sich die Freunde Tareq (Rasmus Max Wirth), Ben (Tom Pilath) und Anna (Manuela Weirauch). Der Umgang mit diesem Zustand wird schauspielerisch dargestellt vom Ensemble des Kungerkiez Theaters in dem Stück „An die Wand“ aus dem Jahr 2025. Es handelt von der Anfeindung gegenüber anderen Religionen und verdeutlicht, welche Auswirkungen Rassismus auf das Verhalten anderen Personen gegenüber hat.
Zu Beginn treffen sich die drei Jugendlichen an einer Wand, die sie seit sieben Jahren als ihren Treffpunkt benutzen. Am nächsten Tag finden sie dort ein antisemitisches Graffiti vor, woraufhin es in den folgenden Tagen zu mehreren politisch motivierten Vorfällen an ihrer Schule kommt und das Graffiti stetig ergänzt wird. Es kommt dadurch häufiger zu Streit zwischen den Freunden, jedoch versöhnen sie sich am Ende wieder.
Das Theaterstück behandelt ein aktuelles und wichtiges Thema, welches durch das schön gestaltete Bühnenbild dargestellt worden ist. Die schauspielerische Leistung ist bewundernswert, da trotz der wenigen Akteure hervorragende Handlungen enthalten sind. Jedoch gibt es an manchen Stellen übertriebenes Auftreten der Schauspieler, wie zum Beispiel, als Anna eine Panikattacke bekommt, nachdem sie entdeckt, dass die Reifen des Autos einer Lehrerin zerstochen wurden. Ebenfalls sind manche Zusammenhänge unverständlich geblieben, wie die Bedeutung der Schilder, die an die Wand gehangen wurden. Außerdem gibt es ein sehr abruptes Ende.
Das Theaterstück ist insgesamt schön gestaltet und empfehlenswert, jedoch eher für die 5. bis 6. Klasse, da dies ein geeignetes Alter ist, um über Themen wie Antisemitismus informiert zu werden. Das Überbringen der Botschaft, dass jeder Mensch, egal welche Religion, Herkunft oder Ähnliches er hat, akzeptiert werden sollte und man Antisemitismus nicht ignorieren darf, ist eine große Stärke des Stückes.