Der folgende Artikel wurde zuvor in der 1. Ausgabe des gedruckten Fichtenblattes veröffentlicht.
Susanne Peters engagiert sich seit viele Jahren für die Fichte. Momentan ist sie externes Mitglied unserer Schulkonferenz.
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Elternbeitrag zum Thema SCHULSTRESS
Meine Tochter hat 2018 ihr Abitur an der Fichte gemacht. Ihre gesamte Schulzeit war meiner Empfindung nach nur durch die vorgegebene, desaströse Berliner Schulpolitik, von einem enormen Druck und damit Stress für meine Tochter geprägt: Einschulung mit fünf Jahren, Grundschulklassen mit 32 Schülern, ein NC, um nach der 6. Klasse einen guten Gymnasialschulplatz zu bekommen, G8, was dazu führte, dass der Schulstoff von 13 Schuljahren in zwölf Jahren komprimiert gelernt werden muss und sich die Oberstufe auf anderthalb Schuljahre reduziert, die dann auch noch mit vier schriftlichen und einer Präsentationsprüfung, die es in anderen Bundesländern wie beispielsweise Niedersachsen gar nicht gibt, im Abitur endet, und – last but not least – das Lernen an maroden Schulen (Heizungsausfälle im Winter, Zugluft durch die Fenster, Hitze im Sommer und Toiletten, auf die keiner gern geht, wenn es nicht unbedingt sein muss) mit zu wenig Turnhallen und vor allem zu wenigen Lehrkräften und zu vielen Stundenausfällen, die ein alles andere als optimales Lernumfeld bieten.
Der Tatsache, dass der Schulalltag unter diesen Umständen einen enormen Stress, allein durch die äußeren Umstände, für unsere Kinder bedeutet, sollten wir Erziehungsberechtigten uns immer bewusst sein und alles daran setzen und dafür kämpfen, diese Bedingungen zu verbessern, vor allem aber unseren Kindern jede mögliche Unterstützung angedeihen lassen und keinen weiteren Leistungsdruck ausüben.
Das war der Grund, warum ich mich als Fichte-Mutter, als Elternvertreterin, im GEV-Vorstand, diversen Arbeitsgruppen und dem Förderverein der Freunde der Fichtenberg-Oberschule e.V. (FFF) engagiert habe.
Ich hatte jedoch immer das Gefühl, dass die Fichte diesen Stressfaktor sieht und in einem fortwährenden Prozess alles schulintern Mögliche unternimmt, um dem system-bedingten Stress für unsere Kinder zu minimieren.
Dies tut sie vor allem damit, dass sie die Nöte und Sorgen unserer Kinder ernst nimmt, in dem Schülerinnen und Schüler in allen Gremien der Schule vertreten sind und gehört werden und indem sie der Schülervertretung die größte, mögliche Unterstützung gewährt.
Aber auch durch Arbeitsgruppen, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und Eltern, wie zum Beispiel die AG, die „Grundsätze zur Leistungsüberprüfung und Hausaufgaben“ erarbeitet hat, um dem Schulstress zu begegnen.
Außerdem wird versucht durch eine ausgefeilte, vorausschauende Jahressplanung und Klausurenpläne die größtmögliche Entzerrung zu erzielen und durch ausgefeilte Vertretungspläne den Unterrichtsausfall zu dezimieren.