Eine Reportage von Laura (Mitglied der Redaktion; 8c). Dieser Text entstand im Rahmen des Wahlpflichtfaches Schulzeitung (Leitung: Herr Lang).
Ich mache mein Handy an. „Pling“ Vier neue E-Mails sind angekommen. Englisch, Mathe, Geschichte und Bio, zwei Stunden später noch zwei weitere. Jeweils mit den Aufgaben für die ganze Woche. So lief das die letzten drei Wochen. Homeschooling nennt man das. Und warum? Auf der ganzen Welt, gibt es momentan viele, die am Coronavirus (wissenschaftlicher Name: SARS-CoV-2) erkranken, manche sterben sogar und um die schnelle Ausbreitung zu verhindern, haben auch die Schulen geschlossen. Das bedeutet, dass alle Schüler*innen mit den Aufgaben alleine klar kommen müssen und Fragen nur per E-Mail an die Lehrer*innen stellen können. Viele kommen gut damit klar, doch es gibt auch Schüler*innen, die auf viel Hilfe angewiesen sind. Bei denen müssen dann die Eltern Lehrer*in spielen. Doch was ist, wenn auch die Eltern nicht helfen können? Die Schule ist nicht das einzige Problem. Was ist mit der Wirtschaft, wenn Läden, Musen, Zoos usw. geschlossen haben? Viele Leute können Homeoffice betreiben. Doch bei manchen ist das nicht möglich. Das größte Problem haben allerdings die Erkrankten. Ältere Leute und Vorerkrankte sind besonders gefährdet. Über 83.000 Tote gibt es bis jetzt weltweit (Stand: 08.04.2020).
Ich mache den Drucker an. Wenig später setze ich mich mit mindestens zehn Blätter, nein, mindestens fünfzehn Blättern an den Schreibtisch. Doch was ist mit den Leuten, die keinen Drucker haben? Abschreiben, zehn Seiten.
Ich gucke aus dem Fenster. Die Straßen sind leer und verlassen und das ist nicht nur hier so. Auf der ganzen Welt ist der Virus das Hauptthema und in vielen Städten gibt es schon Ausgangssperren. Das bedeutet: Den ganzen Tag zu Hause bleiben, nur noch zum Einkaufen der wichtigsten Lebensmittel oder in Notfällen das Haus verlassen.
Nach langem Schreiben, Vokabeln lernen, Texte lesen und Rechnen bin ich endlich fertig mit den Aufgaben für diesen Tag. Ich schalte den Fernseher an: „ Das Coronavirus…“, sagt der Nachrichtensprecher, nächster Sender, ich hab genug davon. „Wegen des Coronavirus wurde heute…“ … Umschalten … Doch auch im nächsten und übernächsten Sender gibt es kein anderes Thema. Kein Wunder. Über welches Thema sollte man auch sprechen? Fast alles hängt doch im Moment irgendwie mit dem Virus zusammen. Doch wo kommt das Virus eigentlich her? Der genaue Ursprung ist noch unklar, doch es gibt eine Vermutung: 75 % aller beim Menschen neu auftretenden Infektionskrankheiten kommen von Tieren. So wie wahrscheinlich auch das Coronavirus. Wie auch das Sars-Virus, das sich 2002/2003 ausbreitete, sprang das Coronavirus, laut Forscher*innen, wahrscheinlich von Fledermäusen, Schlangen oder Gürteltieren auf den Menschen über. Ursprünglich kommt das Virus also aus China. Hier wurde bereits im Januar 2020 der erste Fall gemeldet. In China kommt es aus der Stadt Wuhan, von einem Markt, auf dem mit Wildtieren gehandelt wurde.
Als ich später noch einmal kurz aus dem Haus gehe, will ich zuerst die Türklinke anfassen, doch nach kurzem Überlegen, mache ich die Tür dann doch lieber mit Handschuhen auf. Aber warum tun wir das eigentlich? Die Viren des Coronavirus werden endweder über die Schmierinfektion oder über die Tröpfcheninfektion weitergegeben. Vor der Schmierinfektion kann man sich schützen, indem man oft die Hände wäscht, am besten mit warmem Wasser und Seife. Außerdem sollte man es vermeiden, öffentliche Gegenstände wie Ampelschalter, Türklinken oder Geländer anzufassen. Um eine Tröpfcheninfektion, die durch Niesen, Husten und auch Sprechen geschehen kann, zu vermeiden, sollte man mindestens zwei Meter Abstand zu anderen Leuten halten und auch selbst darauf achten, keine Viren durch Niesen und Husten weiterzugeben. Große Menschenansammlungen wie z.B. in öffentlichen Verkehrsmittel oder bei Sportveranstaltungen sollten generell vermieden werden, sind allerdings in den meisten Städten auch schon verboten. In diesen Städten können Gruppen von mehr als zwei Leuten oder ein Verstoß gegen den Mindestabstand schon zu Geldstrafen führen.
Als ich dann noch ein bisschen durch die verlassenen Straßen gehe, herrscht eine traurige Stimmung. Leere Straßen, leere Parks, leere Busse fahren durch die Stadt. Alles ist ruhig. Ich sehe eine alte Frau, die ein Schild an ihrem Rollator trägt. „Bitte Abstand halten“, steht darauf. Wann sich die Kurve der Infizierten senkt, kann nur abgeschätzt werden. Aber auf jeden Fall ist klar: Nur wenn alle zusammenarbeiten und auch Leute, die nicht stark bedroht sind, mit dazu beitragen, wird das schon bald sein.