Am 09.11.2020 erinnerte die FIORA mit einer Ansage über die Lautsprecheranlage des neuen Nebengebäudes (MEB) an die Reichspogromnacht 1938.
Wir Schüler*innen von FIORA (Fichte Ohne Rassismus Aktion, früher SOR) erinnern heute an die Reichspogromnacht vor 72 Jahren.
In der Nacht vom 9. November 1938 wurden 400 Jüd*innen ermordet. 1.400 Synagogen und andere jüdische Gebetsorte wurden zerstört. Dazu auch tausende Geschäfte und Wohnungen. Am nächsten Tag wurden 30.000 Jüd*innen in die Konzentrationslager gebracht.
Heutzutage flammt der Antisemitismus wieder auf. Ob durch antisemitische Verschwörungstheorien, die bei den Corona-Demos auftreten. Ob durch Anschläge auf Synagogen, wie in Halle letztes Jahr, wie in den letzten zwei Wochen in Hamburg und Wien. Viele Jüd*innen fühlen sich nicht sicher in Europa.
Der Holocaust begann nicht in den KZs. Menschenverachtende Sprache, Gewalt auf der Straße, eine wegsehende Gesellschaft waren die Voraussetzungen für den Völkermord.
Indem wir uns von der Vergangenheit abgrenzen, verschließen wir die Augen vor den Problemen, die wir noch heute haben. Wir erinnern uns für die Opfer und für unsere Zukunft.
Es geht dabei nicht um unsere Mitschuld am Holocaust. Es geht um unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass er nie wieder passiert.
Nur, in dem wir uns klar gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus aussprechen, können wir gegen diese Sachen kämpfen.
Deswegen haben wir uns gegen eine Schweigeminute entschieden. Stattdessen, wollen wir euch dazu anregen, in euren Klassen und Kursen darüber zu reden, euch auszutauschen. Sprechen ist wichtiger als Schweigen.