Allgemein, Schulleben

Was wäre, wenn…?

work by: Taxiarchos228
URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Eiffel_Tower#/media/File:Legs_of_the_Eiffel_Tower,_11_October_2010.jpg

Ein Beitrag von Franziska Thorun (8b), Redakteurin der Schulzeitung.

Ich atme einmal tief ein. Ich rieche Gras, Blumen und Croissants. Ein Gemisch aus Sprachen prasselt auf mich ein: Japanisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Als ich die Augen öffne, sehe ich den Eiffelturm. Er ist sehr hoch und reicht bis in die Wolken, die in einem strahlend blauen Himmel herumschweben. Um den Turm herum sitzen Leute auf Picknickdecken, die quatschen und leckere Sachen essen.

Ich zucke zusammen, öffne die Augen und schaue nach oben. Über mir ist eine weiße Decke. Ich blinzele. Einmal, zweimal und sogar noch ein drittes Mal. Doch vor mir ist nur eine weiße Wand. Ich blicke um mich und stoße die Luft aus, die gerade noch so schön nach Blumen gerochen hat. Ein Traum. Es war ein Traum!

Anstatt in Paris sitze ich in meinem Zimmer, vor mir den Laptop, neben mir meine Englischsachen. Ich gucke aus dem Fenster. Kein blauer Himmel. Eine regenverhangende Wolkendecke. Ich habe keine Lust mehr auf Home-Schooling. Ich möchte wieder zurück in die Schule zu meiner Klasse. Ich möchte meine Klassenkameraden nicht nur durch einen verpixelten Bildschirm sehen, sondern in Wirklichkeit. Doch Corona macht mir einen Strich durch die Rechnung. Wie durch viele Pläne, die wir hatten.

Ich wende mich den Englischaufgaben zu. Wir sollen einen Text über einen Ausflug in London schreiben. Meine Gedanken schweifen erneut ab. Wir wären in London gewesen. Wir hätten eine Englandfahrt gemacht. Doch was kam dann? Ratet mal. Richtig, Corona.

Nach Englisch mache ich Ethik. Unser Thema? Glück. Die Aufgabe ist, eine Sache aufzuschreiben, die uns glücklich macht. Ich schreibe: Ich wäre glücklich, wenn Corona vorbei wäre.

Ring ring, mein Handy klingelt. Meine Freundinnen. Wir telefonieren jeden Tag, damit wir uns wenigstens hören. Ich muss lächeln. Corona hat nicht nur Nachteile. Das große Geheimnis ist immer positiv zu denken und weiterhin Sachen zu machen, die einem Spaß machen. Ich habe z.B. jeden Montag Chor per Videokonferenz. Manchmal fühle ich mich ein bisschen komisch, wenn ich zum Einsingen durch die Wohnung hüpfe und maunze wie eine Katze, aber es macht mir Spaß und das ist die Hauptsache.