Die utopischen und dystopischen Traumreisen mit Bildern entstanden im Deutsch- und Kunstunterricht (Lehrkraft: Frau Barnieske) des 8. Jahrgangs im Schuljahr 2021/22.
Ich habe mich für die Seite mit den Pflanzen, Tieren und Menschen entschieden. Als ich auf die Insel ging, sah ich viele Pflanzen, viele Tiere, die ich früher gar nicht gekannt habe. Es gab tatsächlich nur Frieden, das hätte ich nicht erwartet. Es gab ein paar Menschen, doch meistens waren es Tiere und Pflanzen. Die Menschen sind so nett und gehen so gut mit den Tieren um. Ich sehe einen schönen, großen Wasserfall vor mir. Doch was wäre, wenn ich die andere Seite gewählt hätte? Ich werde es zwar nie wissen, doch ich freue mich, auf diesem Weg zu sein.
L.
Ich entscheide mich für den rechten Weg und somit für das riesige Gebäude. Über viele Etagen erwarten mich Schwimmhallen, Fußballfelder, alles was das Herz begehrt, wie man so schön sagt. Außerdem sehe ich sehr viele glückliche Menschen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Jedoch hat man seine Privatsphäre, wenn man will. Es ist wie ein Wolkenkratzerhotel, jeder ist willkommen, egal ob klein, groß, arm, reich, dumm, schlau, es ist auch egal, welche Hautfarbe man hat oder welche Religion, solange man freundlich und hilfsbereit ist. Es mag zwar schön erscheinen, ABER der Schein trügt. Man ist eingesperrt.
Lasse W.
Ich gehe zur linken Seite, zu den Tieren und Pflanzen, Menschen und anderen Dingen. Ich gehe ein paar Schritte vorwärts, bleibe stehen und schaue mich um. Hier sehe ich so viele Dinge, die mir neu und unbekannt erscheinen. Mal gibt es Menschen, die sich um die Pflanzen kümmern, und Pflanzen, die den Menschen Schutz zurückgeben. Mal sehe ich Tiere, die auf zwei Beinen gehen, aber nicht wirklich wie Tiere aussehen. Sie sind mehr eine Mischung, die mir nicht bekannt erscheint.
Jetzt blicke ich nach oben und erschrecke, da ist kein blauer Himmel, wie ich es kenne, stattdessen sehe ich das dunkle Universum. Raumschiffe fliegen vorbei und viele Sterne, Sterne, die sehr hell leuchten, aber mich nicht blenden. Nachdem ich das sehe, werde ich ganz neugierig. Was ist hier noch, auf dieser Insel? Ist hier wirklich alles anders, als ich es kenne von jenseits des Wassers?
Aus dem Augenwinkel erkenne ich etwas im Wasser. Also drehe ich mich in diese Richtung und… Ich traue meinen Augen nicht, vor mir schwimmt, nein, hüpft eine Art von Delphinen, wie ich vermute, entlang. So etwas habe ich ja noch nie gesehen!
Auf einmal werde ich müde und lege mich hin. Der Boden ist ganz weich und gemütlich. Gibt es hier überhaupt Nacht und Tag? Naja, wenn ich wieder aufwache, werde ich die Insel weiter erkunden.
Madita 8d
Mich würde interessieren, was in dem großen Gebäude ist… Ich gehe zu der Tür von dem großen, breiten und hohen Gebäude. Ich stehe vor der großen Drehtür und überlege noch einmal ganz genau, ob diese Seite die richtige Entscheidung wäre. Nach kurzem Zögern gehe ich ins Gebäude. Es ist erstaunlich, es ist riesig. Innen drin ist ein Museum, ein Kaufzentrum mit Klamotten und Lebensmitteln. In einzelnen Räumen kann man durch eine Glaswand Experimente oder Erfindungen beobachten. Viele Menschen sind in dem Gebäude und ich stehe mittendrin. Von der Decke hängen bunte Federn, die mit einer Schnur befestigt sind. Die Einrichtung und Wände sind so modern, so etwas habe ich noch nie gesehen.
Ich laufe weiter ins Haus und sehe eine Frau, die ein schwebendes Fahrzeug erfindet. Mich interessiert sehr, wie sie mehrere Teilchen zusammensetzt. Durch die Glaswand kann ich alles sehen. Nach ungefähr zehn Minuten gehe ich weiter und sehe in einem Restaurant einen Roboter, der den Gästen das Essen bringt. Bei einem anderen Roboter kann man Bestellungen abgeben. Ich gehe direkt ins Restaurant, weil ich Hunger habe und die Roboter testen will. Im Restaurant steht ein Mann mit seiner Dienstkleidung, ich frage ihn nach einem Tisch und beim Hingehen sehe ich die Küche, zu der man durch Fensterscheiben durchschauen kann. Drei Männer und drei Frauen arbeiten gerade an mehreren Gerichten. Ich gehe zu meinem Tisch, zu dem ich geführt werde. Durch einen kleinen Roboter kann ich direkt meine Bestellung abgeben. Das Essen ist super lecker und nach ungefähr 30 Minuten gehe ich weiter durch das Haus. Durch eine sehr moderne Rolltreppe werde ich in ein höheres Stockwerk befördert.
Überall an den Wänden hängen Bilder von Künstler:innen oder von Erfinder:innen. Jetzt erst merke ich, dass jedes Stockwerk eine andere Kategorie hat. Dieses hier ist aufgebaut wie ein Museum, das unterste ist für Roboter.
Sophie R. 8d
Ich wähle den Weg hin zu den Pflanzen und den Tieren, den wunderschönsten Wesen, die es je gab. Sie sind der Anfang und auch das Ende der Welt – sie versuchen zu retten, was wir zerstören. Dort, im Inneren des tiefen Waldes, gibt es keine Wege – die Umgebung entsteht aus meinen Gedanken. Sie tragen mich dort hin, wo ich hinwill, was mir so komisch vorkommt. Auf einmal erblicke ich zwei helle, rote Lichter wie kleine Lampen. Doch es sind Augen, die mich aus den finsteren, immer dichter werdenden Büschen und Bäumen ausdruckslos anstarren. Meine Umgebung verliert Farbe und wird so grau – was eben noch schön war, ist nun trist und bedrückend. Es wird auch kälter und dunkler und auf einmal bin ich an einem Ort, in einem Traum, der auf einmal ein Albtraum wird. Die Erkenntnis kommt, dass es wohl dumm von mir war, allein an einen fremden Ort zu kommen, doch obwohl mein Gehirn mir sagt, ich müsste Angst haben, habe ich keine.
Es ist alles so unrealistisch geworden – der Ort, meine Gedanken, so wie in einer Animation. Ich gehöre nicht mehr mir, habe die Gedanken eines anderen, so scheint mir. Obwohl ich mir in meinem Leben schon so viele Fragen gestellt hab, auf die es keine Antwort gibt, tut sich mir eine neue auf. Die größte Frage, die es je geben wird, und ich fühle mich, als müsste ich sie um jeden Preis beantworten. Hat man sie sich einmal gestellt, wird man sie auch nie wieder los. Man kann sie nur verdrängen. Was ist der Sinn des Lebens? Warum existieren wir Menschen, warum ist es uns so wichtig, jeden Tag mit bloß nicht mal einer Minute Verspätung zur Schule, Ausbildung oder Arbeit zu gehen, dort den halben Tag zu verbringen, uns daran zu binden und immer beste Leistungen abzuliefern? Warum hängen wir Stunden vor einem kleinen, rechteckigen Ding und sehen uns andere Leute und ihre Erlebnisse an, anstatt uns eigene zu schaffen? Warum beschäftigen wir uns bis zu 100 Jahren damit, uns davon abzulenken, uns diese Sinnfrage zu stellen? Denn alles, was wir tun, dient nur dazu, unsere Lebenszeit abzuarbeiten, jede Sekunde zu zählen bis zum Tod.
Vielleicht sind wir aber auch nur die Beschäftigung eines anderen. Was gibt uns die Gewissheit, dass wir nicht wirklich nur eine Simulation von Menschen anderer Universen sind? Doch wenn sie uns steuern können, uns kontrollieren können – wollen sie dann auch, dass wir uns solche Fragen stellen? Wie und warum, wodurch Menschen existieren, wissen wir nicht. Je mehr Fragen ich mir stelle, desto mehr tötet mich dieses innere Monster, dessen glühende Augen ich noch sehen kann. Nun ist alles vorbei. Keine Gedanken, keine Fragen, kein Leben.
F.M.