Allgemein, Geschichte

09. November 1938 – Die Reichspogromnacht

Ein Beitrag des Zusatzkurses Erinnerungskultur (Kursleiterin: Frau Kutzke).

Was ist passiert?

Die Reichspogromnacht wurde am Abend des alljährlichen Treffens der NSDAP-Führerschaft anlässlich des gescheiterten Hitler-Putsches am 9. November 1923 nach Zustimmung Hitlers von Propagandaminister Josef Goebbels durch eine Hetzrede ausgelöst.

Organisierte Schlägertrupps setzten jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Binnen weniger Monate änderte sich die Situation deutschsprachiger Juden schlagartig und endgültig. Die Entrechtung, Diskriminierung und Verfolgung verschärfte sich massiv, die Gewalt eskalierte.

Im Anschluss an die Pogromnacht wurden fast alle jüdischen Organisationen aufgelöst und die jüdische Presse verboten. Juden durften jetzt keinen Handel, kein Handwerk und kein Gewerbe mehr betreiben. Diskriminierungen, Verbote und Auflagen wurden immer mehr, sie umfassten das gesamte alltägliche Leben – den Juden in Deutschland wurde damit jegliche Existenzgrundlage genommen – wer konnte wanderte aus.

Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren.
Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.

Wie gedenkt man dem Tag heutzutage?

Wie kaum ein anderes Jahr markiert das Jahr 1938 eine Zäsur in der deutsch-jüdischen Geschichte. Daher ist dieser Tag wesentlicher Bestandteil der deutschen Geschichte und Erinnerungskultur, dem jährlich gedacht wird. Es zeigt exemplarisch, welche verheerenden Folgen Ausgrenzung und Entrechtung von Minderheiten haben können. Angesichts zunehmend populistischer und extremistischer Tendenzen auf nationaler und internationaler Ebene ist das Thema hochaktuell.

Formen der Erinnerung:

  • die Namen der 55.969 ermordeten Berliner Juden werden gelesen
  • Stern- und Gedenkmarsch mit Kranzniederlegung
  • Trauermarsch
  • politische Reden

Quellen: