Ein Beitrag von Rieke und Feli (8. Klasse), verfasst im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts Schulzeitung (Fachlehrkraft: Fr. Schubert).
In dieser Rezension geht es um den Roman „Behalt das Leben lieb“, welches von Jaap ter Haar im Niederländischen geschrieben und von Hans-Joachim Schädlich ins Deutsche übersetzt wurde.
Jaap ter Haar war ein niederländischer Kinder-und Jugendbuchautor. Er wurde am 25. März 1922 in Hilversum (in der Provinz Nordholland) geboren. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete er als Büroangestellter. Nach der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg verließ er die Niederlande und trat in Frankreich der Resistance bei. Als der Krieg endlich ein Ende fand, kehrte er in seine Heimat zurück und leistete dann freiwillig seinen Militärdienst bei der Königlichen Marine. Bereits in seiner Freizeit verfasste Jaap ter Haar Kurzgeschichten, Hörspiele, Fernsehstücke und Drehbücher. Im Jahre 1954 machte er sein Hobby zu seinem Hauptberuf.
Ein sehr bekannter Roman ist „Behalt das Leben lieb“, welcher im Original „het wereldje van Beer Ligthart“ heißt. In diesem Roman geht es um den 13-jährigen Berend Ligthart, der durch einen Unfall erblindet. In der nächsten Zeit durchlebt er Phasen der tiefsten Niedergeschlagenheit, aber auch Augenblicke der Hoffnung. Seine Familie wird vor Probleme gestellt, die nur mit viel Einfühlungsvermögen zu bewältigen sind. Am Anfang des Romanes wird beschrieben, wie man mit solch einem Schicksal umgeht und wie wichtig die Hilfe von Freunden und Familie sein kann. Beer, so wird er auch genannt, ist verständlicherweise erst einmal sehr geschockt und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Auch seine Eltern können ihm die Situation nicht richtig klar machen.
Irgendwann schafft er es, neuen Mut zu fassen, doch auch diese Momente werden immer wieder von Phasen der Niedergeschlagenheit durchbrochen. Dennoch sind sie es, die Beer quasi am Leben halten. Seine Familie versucht ihm seine Welt so gut es geht wieder aufzubauen. Zusammen mit seiner Mutter beginnt er sich auf das neue Leben einzustellen, indem er zum Beispiel das Blindenalphabet lernt. Außerdem kommen seine Freunde regelmäßig vorbei, um ihn zu unterstützen und auf dem neusten Stand zu halten. Doch es ist nicht leicht für Berend, zu merken, wie seine Freunde spielen und lachen und er nicht mitmachen kann.
Nach einiger Zeit unternimmt er wieder regelmäßig etwas mit seinen Freunden. Mithilfe eines bestimmten Geschenks, welches er von seinen Freunden bekommt, kann er wieder überall mit hinkommen – ohne das Gefühl zu haben, für sie ein Stein im Weg zu sein.
Der Roman wurde nicht in der Ich-Perspektive geschrieben, allerdings bekommt man das Gefühl, dass der Autor die Figuren persönlich kennt. Er schreibt zum Beispiel „Das war Vaters Stimme“ anstatt „Das war die Stimme seines Vaters“ (o.ä.), so als ob der Autor die Hauptperson sei.
Der Roman wurde sehr verständlich und mit vielen anschaulichen Details geschrieben. Man konnte sich während des Lesens sehr gut in die Personen hineinversetzen. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, was ich sehr beeindruckend finde. Es ist eine gut erzählte Geschichte, die von klugen Gesprächen zwischen einem Jungen und Menschen mit unterschiedlichen Sorgen getragen wird.
Die Handlung ist ein sehr wichtiges und aktuelles Thema für die ganze Schülerschaft der Fichtenberg-Oberschule, womit man sich mehr auseinandersetzen könnte. Daher kann ich das Buch sehr weiter empfehlen und würde gerne noch weitere seiner Bücher lesen.