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Fridays-for-Future-Demo am 15.9.2023

Seit Jahren warnen Wissenschaftler vor dem Klimawandel. Doch die Politik tut wenig. Deswegen waren wir bei Fridays for Future, um ein Zeichen zu setzen.
von Elisa, Lia und Elina (Jahrgang 8)

Was ist Fridays For Future eigentlich?
Fridays for Future (FFF) ist eine Umweltschutzbewegung, die von Greta Thunberg ins Leben gerufen wurde. Es fing damit an, dass sie am 20. August 2018 in Schulstreik trat. Diesen Protest führte die zu dem Zeitpunkt 15-Jährige jeden Freitag fort. Dabei trug sie immer ein Plakat mit sich, auf dem „skolstrejk för klimatet“ stand, was übersetzt so viel bedeutet wie „Schulstreik fürs Klima“. Durch dieses Verhalten wurden in kurzer Zeit viele Medien auf sie aufmerksam. Kurz danach folgten viele Kinder auf der ganzen Welt ihrem Beispiel und einge Vereinigungen gründeten sich, um organisiert und systematisch für das Klima zu kämpfen. In Deutschland war das beispielsweise Fridays for Future Germany (FFFD). Solche Vereinigungen organisieren Demos, bieten AGs an, in denen man sich engagieren kann oder erklären auf ihrer Website Schritt für Schritt wie man seinen eigenen Klimastreik machen kann.
Ein großes Gesicht von FFFD ist zum Beispiel Luisa Neubauer. Die gebürtige Hamburgerin ist eine Klimaschutz-Aktivistin und Publizistin. In Deutschland ist sie eine der Hauptorganisatorinnen der Schulstreike. Sie setzt sich sehr stark für eine
Klimapolitik ein, die mit dem Übereinkommen von Paris vereinbar ist und wirbt für einen Kohleausstieg Deutschlands bis 2030. Außerdem ist sie Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, Grüner Jugend und vielen verschiedenen Nichtregierungsorganisationen. Zum Thema Klimaschutz schrieb sie zusammen mit ihrer Großmutter, die sich auch schon früh für den Klimaschutz einsetzte, ein Buch mit dem Titel „Gegen die Ohnmacht“.
Wenn du dich jetzt fragst, wie du dich bei Fridays for Future engagieren kannst, sind hier ein paar Tipps für dich: Auf der Website fridaysforfuture.de findest du viele Infos und Tipps. Auch Daten für den nächsten Klimastreik in deiner Nähe kannst du dort finden.
(Elisa)

FFF-Demo am 15.9.23 in Berlin
Wir sind auf dem Weg zur FFF-Demo am 15.9.2023. Außer uns (Elina, Elisa, Lia) sind noch acht weitere Schüler aus unserer Klasse dabei. Wir fahren mit der vollen S-Bahn zum Brandenburger Tor. Als wir ankommen, gehen wir sofort zur Bühne, wo die Band Juli schon ihren Auftritt vorbereitet.
Nach und nach füllt sich die Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor. Es ist kaum zu fassen, so viele Leute demonstrieren mit uns für den Planeten. Plötzlich kommt eine junge Frau zu uns und fragt uns, ob wir motiviert für die Demos sind.
Natürlich rufen wir laut:,,Ja!“.
Elina und ich fragen sie nach einem Interview, dem sie auch zustimmt. Ihr Name ist Samira und sie ist seit fünf Jahren bei Fridays for Future.
Außerdem macht sie die Moderation. Wir finden es sehr cool, dass sie sich so für die Welt einsetzt. Nachdem wir ihr die Frage stellen, was ihre Beweggründe sind bei Fridays-for-Future mitzumachen, erzählt sie uns ihre beeindruckenden Gründe: ,,Die Klimakrise ist echt mega scary“, sagt sie uns. Außerdem teilt sie uns mit, dass sie es sehr gruselig findet, dass Menschen wegen des Klimawandels sterben. Sie möchte auch nicht mit angucken müssen, wie ihre Freundinnen in Überschwemmungen oder wegen Hungersnot sterben. Daraufhin motiviert sie uns noch mit diesem Satz: ,,Wir können die Klimakrise noch aufhalten, weil wir zusammen stark sind!“. Ihre Ziele sind Klimagerechtigkeit, Verkehrswende, mehr erneuerbare Energien und der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Danach lädt sie uns noch ein, nach dem Demozug auf die Bühne zu kommen und ein paar Sprüche zu rufen.
Nach unserem Interview geht die Demo erst richtig los. Es werden viele traurige, schockierende und auch motivierende Reden von den verschiedensten Leuten gehalten. Luisa Neubauer hält auch eine sehr ergreifende Rede, in der es um die Ziele von Fridays for Future geht, um das, was wir schon erreicht haben und darum, dass wir die Politik überzeugen müssen, etwas gegen den Klimawandel zu machen. Danach geht dann der Demotrationszug los.
(Lia)

Lautstark ziehen wir mit den, laut Polizei, fast 13.000 anderen Demonstranten durch die Straßen. Zusammen rufen wir: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ und es fühlt sich toll an, mit so vielen Menschen für eine Sache auf die Straße zu gehen, für unsere Zukunft und die der folgenden Generationen.
Als wir die Straße „Unter den Linden“ überqueren, entdeckt Lia auf einmal Luisa Neubauer. Wir machen ein Foto mit ihr und ziehen vergnügt weiter.
Als wir am Sitz der FDP vorbeikommen, beginnen alle, FDP-kritische Sprüche zu rufen. Auch als wir bei der AFD vorbeilaufen, werden alle wieder sehr laut. Nachdem wir und die anderen Demonstranten die Spree passiert haben, geht es weiter zum Brandenburger Tor. Schnell füllt sich der Platz und wir werden immer mehr Richtung Bühne gedrängt. Nachdem die beiden Moderatorinnen alle begrüßt haben, werden wir auf die Bühne geholt. Uns werden Mikros in die Hand gedrückt und wir nennen zuerst unsere Namen, danach rufen wir zusammen mit den vielen anderen Demonstranten: „Wir sind hier, wir sind laut, weil
ihr uns die Zukunft klaut!“. Es sieht toll aus, weil so viele Leute gekommen sind und man gar nicht das Ende der Menschenmenge sieht.
Nachdem wir den Spruch ein paar Mal gerufen haben, werden wir von Samira gefragt, warum wir eigentlich bei der Fridays-for-Future-Demo sind. Lia ruft: „Ich finde es wichtig, dass wir unsere Fehler wiedergutmachen“ und Elisa ergänzt: „Und ich finde es ungerecht, dass andere Länder unsere Fehler ausbaden müssen!“. Danach ist Elina an der Reihe: „Und ich finde sehr wichtig, dass wir jetzt schnellstmöglichst auf erneuerbare Energien umsteigen“.
Nach uns kommt noch Tien. Er ruft: „Ich möchte in keiner schlimmeren Welt leben, als wir es jetzt schon tun“. Nachdem jeder seinen Teil gesagt hat, johlen und klatschen alle. Wir verlassen die Bühne und machen uns mit der S-Bahn auf den Weg nach Hause. Wir finden, dass die Demo nochmal gezeigt hat, wie viele Leute dafür sind, dass wir unsere Umweltpolitik neu denken und sofort handeln, bevor es zu spät ist. Wir hoffen alle, dass sich nun endlich etwas ändert. Denn Fakt ist: Keiner will in einer schlechteren Welt, als sie jetzt schon ist, aufwachsen.
(Elina)