Ein Kommentar von Friederike Freund (WPF Zeitung Kl. 9, Fr. Schubert).
Das Lernbüro ist ein Thema, mit dem sich die ganze Schule auseinandersetzt. Seit Anfang des Schuljahres gibt es ein Erweiterungspaket für das Lernbüro, das sogenannte Lernbüro reloaded. Doch ist das Lernbüro so wirklich attraktiver?
Ein prägender Unterschied, der das Lernbüro reloaded vom normalen unterscheidet, ist, dass es nicht auf den typischen Abschreibaufgaben basiert, sondern auf abstrakteren Aufgaben wie Antolin oder der Anton-App. Frau Sennhenn, Lehrerin an der Fichte und Mitgestalterin des Lernbüro reloaded, meint, dass sie mit den Online-Übungen im Lernbüro für mehr Spaß sorgen wollten. Mit Onlineübungen ist man freier in der Bearbeitung, man kann das Thema bearbeiten, das einem gerade am sinnvollsten erscheint und das Problem beim normalen Lernbüro, dass man nur die Aufgaben bearbeiten kann, die noch übrig sind und nicht die, die einem etwas bringen, besteht nicht. Die Nachteile vom Arbeiten mit dem Handy sind, dass es auch zu Missverständnissen kommen kann. Ein Beispiel dafür wäre, wenn eine Klasse nur mitbetreut wird, jemand mit der Anton-App arbeitet, die mitbetreuende Lehrkraft das Handy dann aber einsammelt, obwohl eigentlich nur Lernbüro gemacht wurde.
Ein weiterer Punkt ist, dass manche der Lehrer*innen nicht gut über das Lernbüro informiert sind. Sie verstehen dann vielleicht nicht, weshalb man jetzt mit dem Handy arbeiten will, oder vertrauen einem nicht und erlauben es somit nicht. Nicht nur Lehrer*innen sind oftmals schlecht über das Lernbüro informiert, ein Teil der Schülerschaft weiß auch nicht richtig, was das Lernbüro reloaded ist.
Trotzdem wäre es sinnvoller, wenn man in Vertretungsstunden nicht nur das Lernbüro bearbeiten müsste, sondern auch Hausaufgaben machen oder für die nächste Arbeit lernen könnte. Dies würde die Schüler*innen sehr entlasten, da nicht viel Freizeit bleibt, wenn man fast jeden Tag bis 15:20 Uhr Schule hat und dann erst gegen 16 Uhr zu Hause ist und noch viel lernen muss. Freizeit ist aber sehr wichtig, um sich weiterzuentwickeln.
Andererseits ist es, wie auch Frau Sennhenn findet, ein Problem, dass Schüler*innen nur dann Themen können, wenn diese im Unterricht behandelt werden. Diese Problematik soll mit dem Lernbüro so gelöst werden, dass man Themen bearbeiten kann, die zurzeit nicht im Unterricht wiederholt werden, sondern vielleicht vergessen wurden, aber für die weitere schulische Laufbahn wichtig sind.
Zusammenfassend macht das Lernbüro reloaded zwar mehr Spaß, es wäre aber trotzdem besser, wenn man in Vertretungsstunden entscheiden könnte, ob man Hausaufgaben macht, lernt oder das Lernbüro bearbeitet. Am Anfang der Stunde sollte die vertretende Lehrkraft zusammen mit der Klasse sammeln, welche Hausaufgaben oder Arbeiten anstehen, die man dann bearbeiten beziehungsweise für die man lernen kann. Wenn nichts ansteht, sollte man aber das Lernbüro machen, da es einem helfen kann, wenn man ein Thema nicht verstanden hat oder etwas wiederholen möchte und dies effektiver ist, als nichts zu tun.