Ein Bericht von Lorenz Renkl (Q2).
Am Mittwoch, den 27. Januar 2016, fuhren wir, d.h. 20 Schüler*innen der 11. und 12. Klasse mit dem Bus nach Weimar. Unsere begleitenden Lehrer*innen waren Herr Lang und Frau Kalis. Nach der Ankunft wurden wir durch die Stadt Weimar geführt. Der Schwerpunkt lag selbstverständlich in der sogenannten ,,Stadt der Dichter und Denker“, also auf den Schriftstellern Goethe und Schiller. Uns wurden außerdem – abgesehen von deren Wohnhäusern – auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt. Die Unterkunft war gut ausgestattet und zentral in Weimar gelegen.
Am Donnerstag fuhren wir schließlich nach Buchenwald, um die Gedenkstätte zu besichtigen. Buchenwald ist ein Arbeitslager, das auf dem Ettersberg bei Weimar errichtet wurde. Wir wurden von einer Mitarbeiterin der ,,Internationale Jugendbegegnungsstätte“ (JBS) durch das ehemalige Konzentrationslager geführt. Buchenwald war übrigens kein Vernichtungslager, sondern es war ein Arbeitslager, das schon seit 1937 in Betrieb war und ursprünglich hauptsächlich für politische Gegner der Nazis und sogenannte ,,Asoziale“ genutzt wurde. Auch Gruppen wie Bauhausmitarbeiter*innen oder Zeugen Jehovas wurden interniert. Die Gebäude, in denen sich mittlerweile Mietwohnungen und eine Jugendbegegnungsstätte befinden, sind interessanterweise die ehemaligen Kasernen der SS, die für das Konzentrationslager zuständig waren. Wir erfuhren, dass Buchenwald bereits viele ehemalige Gebäude verloren hat, zum Beispiel existiert nur noch eine der Baracken. Nach dem Krieg wurde das Lager Teil der SBZ (Sowjetische Besatzungszone), die Sowjetunion nutzte Teile der Anlagen als Grundlage für Neubauten.
Allerdings ist Buchenwald noch wesentlich besser erhalten, als andere ehemalige Konzentrationslager. In der Führung wurden uns zum Beispiel die Gleise gezeigt, auf denen die Züge mit den Häftlingen ankamen. Zuvor trafen wir uns alle zusammen in einem Raum, um uns über die ersten Eindrücke im KZ zu unterhalten und einige Fotos und Bilder zu anzusehen. Wie erwartet, war die Stimmung – ebenso wie das Wetter – in Buchenwald sehr kalt und bedrückend. Die Fotos zeigten Insassen, die in Baracken lagen oder im KZ arbeiteten. Des Weiteren wurden uns Bilder von Häftlingen gezeigt, die Baracken oder Arbeitsszenen gezeichnet hatten. Nach einer Pause wurden uns weitere Bereiche des Konzentrationslagers gezeigt, dazu zählten u.a. der Appellplatz, die Folterkammer und auch das Denkmal, das sehr schön gestaltet ist. Es besteht aus einem metallenen Rechteck, auf denen die Nationalitäten der Opfer geschrieben sind, die Platte ist im Zentrum 37°C warm.
Aktuell gibt es eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum, in der Kunst von Häftlingen ausgestellt wird.