Allgemein, Reportagen

Umgeben vom Geschrei von Kindern

Eine Reportage über eine Physiotherapeutin von Emily Esche und Sharlie Degraa (8b). Der Artikel entstand im Rahmen des Zeitungsprojektes der 8. Klassen.

Zwischen dem Geschrei von Kindern in der Intensivfördergruppe mit Bianca Esche, der Physiotherapeutin. Die Intensivfördergruppe ist eine Wohngemeinschaft von schwer behinderten Kindern, die von Pfleger*innen rund um die Uhr betreut werden. Wir haben Bianca Esche eine Stunde lang begleitet.

Sie ist auf Kinder von 0-18 Jahren spezialisiert. Vorsichtig nimmt Bianca Esche S.*  aus dem Rollstuhl und massiert und bewegt seine Gliedmaßen, denn bei Kindern mit dieser Behinderung können sich die Knochen und Muskeln nicht weiter bilden, bei Kindern ohne Erkrankung wachsen diese durch Belastung. Normalerweise würde S. viel speicheln, aber er hat geschlafen, wie ein glückliches Kind.

Während der Behandlung stellen wir ihr Fragen. „Müssen sie in ihrem Beruf auch Fortbildungen machen?“ „Ja, in vier Jahren ca. 25 Fortbildungen“

Berufswunsch

Sie berichtet uns, weshalb sie sich für diesen Beruf entschieden hat: „Früher hab ich meine Freundin zur Physiotherapie begleitet, daher entsprang wahrscheinlich der Berufswunsch.“ An ihrem Beruf gefällt ihr besonders, dass sie mit Menschen zu tun hat und es immer wieder neue Herausforderungen gibt. Ihre beste Erfahrung ist: „Als ein Kind, das am Anfang an Geräte angeschlossen war, es geschafft hatte, die ersten Schritte mit mir zu machen und alleine zu laufen.“

Ihr Hund

Wir haben ihren Hund leider nicht mit den Patienten zusammen erlebt, aber sie hat uns erzählt, dass die Patient*innen ruhiger sind und zum Beispiel speichelt S. weniger. Er beschützt die Kinder aufgrund des Instinkts der Hütehunde. Er wird ca. zweimal in der Woche mitgenommen, je nachdem, ob er bei ihrem Mann zuhause bleiben kann, wenn er nicht arbeitet.

Das Team

Wir haben erlebt, dass das ganze Team der Gruppe wie eine kleine Familie funktioniert und sogar mit den Patient*innen, die immer dort sein müssen, eine Weihnachtsfeier feiert. Einige von ihnen haben auch ehemalige Bewohner*innen der Gruppe, die nicht mehr dort leben müssen, adoptiert. Die Kinder in der Gruppe gehen auch zur Schule oder in den Kindergarten, wie Kinder ohne Erkrankung. Sie helfen einander in jeder Lage und sind mit viel Herzblut dabei.

Dieser Beruf ist besonders für Leute mit viel Engagement und einem großem Herzen für Menschen geeignet. Bianca Esche findet, dass der Beruf von den Krankenkassen zu schlecht bezahlt wird. Im Großen und Ganzen hat Fr. Esche viel Spaß an ihrem Beruf, doch wie in jedem Beruf gibt es lästigen Papierkram, wie zum Beispiel Rechnungen, Rezepte schreiben und Anträge an die Krankenkassen stellen.

*Der Name wird aus Gründen des Datenschutzes nicht genannt.