Im ersten Teil des Rückblicks findet ihr ein Vorwort von Frau Seeboth sowie den Bericht der Klasse 9b. Hier findet ihr Teil 2 (Bericht des LK SW Q2) und Teil 3 (Bericht des LK PW Q2) des Rückblicks.
Auch im Schuljahr 2017/18 gab es am Ende des Sommerhalbjahres wieder einen SOR– Projekttag, geplant von den SOR-Vertreter*innen.
Ich möchte mich an dieser Stelle für die vielen schriftlichen und bildlich gestalteten Rückmeldungen an das SOR-Team zu den durchgeführten Seminaren, Workshops, Veranstaltungen bedanken! Wir haben alle in einem dicken Ordner gesammelt, in den ihr jederzeit einen Blick werfen könnt. (beim Lehrer*innenzimmer anfordern!)
Ein paar ausgewählte Texte sollen nun im Fichtenblatt veröffentlicht werden, damit ihr Leser*innen einen kleinen Eindruck gewinnen könnt, was die Fichte-Lerngruppen an diesem Tag so gemacht haben.
Der nächste Projettag wird übrigens bereits im Februar 2019 zum Thema „Rechtsruck in Europa – Demokratie in der Krise“ veranstaltet werden.
Annette Seeboth
Projekttagbericht Klasse 9b
Unsere Klasse hatte per Abstimmung entschieden, dass wir einen Workshop zum Thema Zivilcourage machen.
Also sind wir am Montag nach Bellevue gefahren, um dort bei „7x jung“ einen Workshop zu genau diesem Thema zu machen. „7x jung“ ist ein Projekt der Organisation „Gesicht zeigen!“. Es ist eigentlich eine Ausstellung, die über 7 Räume verteilt ist, woher auch der Name der Ausstellung stammt. Sie bieten Workshops zu verschiedenen Themen an.
In zwei Gruppen geteilt hat sich unsere Klasse dem Thema gewidmet. In beiden Gruppen wurden verschiedene, teilweise unterschiedliche Übungen durchgeführt. In einigen Übungen ging es mehr um Vorurteile, in anderen um den Zusammenhalt als Team und das Einsetzen für jede*n Einzelne*n.
Beide Gruppen sind durch die Ausstellungsräume gegangen und haben sich die dort ausgestellten Geschichten von jüdischen Jugendlichen durchgelesen. Diese Jugendlichen haben alle während der NS-Zeit gelebt und teilweise schlimme Dinge erlebt. In Zweierteams sollten wir uns eine dieser Personen aussuchen und der restlichen Gruppe vorstellen. Bezüglich dieser Geschichten haben wir über die Rolle des „Change agents“ gesprochen. So nennt man die Person, die den Anstoß zur Veränderung gibt. Wir sollten darüber nachdenken, wer dies jeweils gewesen sein könnte, und auch auf die heutige Zeit übertragen darüber nachgedacht.
„Jeder kann ein ‚Change agent‘ sein und etwas verändern!“, so hieß das Fazit unserer Gruppenleiterin.
Was ist das Fazit unserer Klasse, was haben wir mitgenommen?
„Ich fand den Workshop sehr interessant und es auch gut, dass wir viel über unsere eigenen Meinungen gesprochen haben!“
„Mir hat der Workshop viel Spaß gemacht, doch ich habe keine wirklich neuen Erkenntnisse mitgenommen.“
„Die Gespräche und Übungen gefielen mir gut, obwohl ich eher erwartet hatte, dass wir genaueres Verhalten für Situationen in der Zukunft lernen.“
Wir haben in der Zeit viel gesprochen, auch über unsere Vorstellungen, wodurch der Kurs zu keiner Zeit langweilig war. Zudem war der Kurs weniger wie Unterricht gestaltet, was viele gefreut hat. Die meisten hatten allerdings erwartet, dass wir viel über das Thema Zivilcourage an genauen Beispielen besprechen und lernen, wie man sich in jeweiligen Situationen verhält. Dies war zumindest in der einen Gruppe nicht der Fall. Dafür haben wir gelernt, dass Zivilcourage nicht nur bedeutet in einzelnen Situationen auf der Straße einzuschreiten, sondern auch im normalen Alltag auf kleine, unbewusste Dinge, wie Vorurteile zu achten und genauso auch bei politischen Themen seine Stimme zu erheben, wenn irgendetwas für einen nicht richtig scheint. In diesem Zusammenhang haben wir auch über Personen, wie Malala, Nelson Mandela oder auch Leute, welche an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus teilnehmen, gesprochen.
Wir wollen nun in Zukunft darauf achten, nicht weg zu schauen und uns einsetzen, doch immer darauf achten, uns selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen.